Dienstag, 25. Dezember 2012

Ich wünsche dir Zeit

Ich wünsche dir nicht alle möglichen Gaben.
Ich wünsche dir nur, was die meisten nicht haben:
Ich wünsche dir Zeit, dich zu freun und zu lachen,
und wenn du sie nützt, kannst du etwas draus machen.

Ich wünsche dir Zeit für dein Tun und dein Denken,
nicht nur für dich selbst, sondern auch zum Verschenken.
Ich wünsche dir Zeit - nicht zum Hasten und Rennen,
sondern die Zeit zum Zufriedenseinkönnen.

Ich wünsche dir Zeit - nicht nur so zum Vertreiben.
Ich wünsche, sie möge dir übrig bleiben
als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertraun,
anstatt nach der Zeit auf der Uhr nur zu schaun.

Ich wünsche dir Zeit, nach den Sternen zu greifen,
und Zeit, um zu wachsen, das heißt, um zu reifen.
Ich wünsche dir Zeit, neu zu hoffen, zu lieben.
Es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben.

Ich wünsche dir Zeit, zu dir selber zu finden,
jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden.
Ich wünsche dir Zeit, auch um Schuld zu vergeben.
Ich wünsche dir: Zeit zu haben zum Leben!

(Elli Michler)

Merry Christmas!!

Hallo ihr Lieben!
Ich wünsch euch allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr !
Hier erschweren kuschelige 30 Grad zwar die Weihnachtsstimmung (ich hab an Weihnachten nen Sonnenbrand bekommen - krank, oder ! :D), aber Theresa und ich haben uns trotzdem ein bisschen deutsche Weihnachten nach Indien gezaubert..
Take care ! Wir hörn uns nächstes Jahr :)
Lea :*

unsre Version eines Weihnachtsbaums

ein bisschen Weihnachtszauber im warmen Indien :)

Montag, 17. Dezember 2012

Gib deinem Leben die Hand und lass dich überraschen, welche Wege es mit dir geht.

alleine Riksha fahren

Mikrowellenplätzchen <3

Mein Adventskalender :)

Weihnachtsschmuck von Oma

Mein Adventskranz :D

einen schönen 2. Adventssonntag am Pool

Schlafraum der Jungs

Jomon :*

meine coolen Jungs

Tischu, tischu!!

ein kleiner Künstler

Christmas Papa Theresa :D

Freitag, 14. Dezember 2012

Erlebnisse, Neuigkeiten und Advent in Indien


Besuch in Chennai:
Nachdem wir unsre beiden Mitfreiwilligen das letzte Mal vor über einem Monat gesehn haben, wurde es definitiv wieder Zeit für einen Besuch :)
Das Problem war nur der Zug.. Wir warn leider ein bissl spät dran und haben somit für den Sleeperwagen nur Plätze auf der Warteliste bekommen. Trotz sehr guter Chancen (laut den Fathers) haben wir die Tickets natürlich nicht gekriegt. Nach vielem Überlegen und Informieren, haben wir beschlossen, die einzige Möglichkeit zu nutzen - ein Ticket in der General Class (keinen festen Sitzplatz).
Der Zug war so voll, dass sich im Frauenabteil 7 erwachsene Inderinnen eine Bank für 3 Personen geteilt haben!! Letztenendes haben Theresa und ich eine Gepäckablage ergattern können und uns dort niedergelassen :D
Die 12-stündige Fahrt war definitiv eine Erfahrung, die wir (und unser Po :D) nicht so schnell vergessen werden!!

Alleine Rikscha fahren:
Theresa und ich haben letzte Woche einen total witzigen Rikscha-Fahrer kennengelernt, der uns dann spontan angeboten hat, mal selber seine Rikscha zu fahre.
Wir sind also auf eine einsame Straße gefahren und haben dort unser Glück versucht.. Ich glaub ich war gar nicht so untalentiert ;) Er meinte nämlich, wir Beiden sollten uns doch auch einfach eine Rikscha kaufen und so hier Geld verdienen! Klaro, warum eigentlich nicht :D

Neuigkeiten:
Unser Aufgabenfeld hat sich in den letzten Wochen um eine Arbeit erweitert. Wir gehen jetzt 3x pro Woche nachmittags nach Fort Kochi und sammeln Spenden.
Nicht erschrecken!! Es is eigentlich ne ganz kluge Sache. Jetzt während der Hochsaison (November-Januar) sind nun mal ziemlich viele Touristen hier. Theresa und ich laufen in unsren Boys-Home-Shirts rum und quatschen die Leute an. Wir erzählen ihnen von unserer Arbeit im Heim und von den Jungs und bitten sie um Spenden. Klar reagieren nicht alle Leute positiv, aber die meisten sind sehr interessiert und fragen viel nach. Auch für uns ist es immer wieder spannend, die Hintergründe und Geschichten der anderen "Weißen" kennenzulernen - ob Pauschaltouristen, Backpacker, Freiwillige, oder Deutsche, die in Indien wohnen, alle sind vertreten!

Advent in Indien:
Advent, Advent.. das ist so eine Sache! Während ihr euch in Deutschland die Zehen abfriert, liegen hier die winterlichen Temperaturen bei kuscheligen 25-30 Grad (perfektes Badewetter!).. Weihnachtsstimmung ist dadurch natürlich Fehlanzeige! Aber wir wären ja keine kreativen Freiwilligen, wenn wir es nicht schaffen würden uns auch hier ein bisschen Adventsstimmung zu zaubern :)
Ich habe mir eine Art Adventskranz gebastelt, der schön jeden Abend angezündet wird, wir haben schon ein paar Mal Kinderpusch gekocht und Mikrowellenplätzchen gebacken (wir ham ja keinen Ofen). Weihnachtsmusik und -filme tun ihr übriges.
Außerdem hab ich von meine Großeltern ein Paket voller Weihnachtsschmuck bekommen und so ist mein Zimmer jetzt auch schön dekoriert - Danke Oma und Opa, ihr seid die Besten :)
Nicht zu vergessen der supertolle Adventskalender von meiner Family.. er schenkt mir jeden Tag die Vorfreude auf den Nächsten! <3

Die Jungs:
Mit den Jungs macht die Arbeit nach wie vor Spaß! Ob beim Fernsehschaun, Basketball oder einfach Fangenspielen – man merkt immer mehr, wie sehr die Jungs unsere Aufmerksamkeit genießen und wie viel mehr sie sich uns öffnen! Auch die neuen Spiele „Rübenziehen“ und „Ninja“ (jaa ihr lieben Freiwilligen, es is jetzt auch in Indien bekannt :D) kommen super an.
Natürlich gibt es immer wieder Rückschläge, wie gestohlene Fahrradschlüssel, fehlender Respekt in der Studytime (geht von nicht hören, über genervte Blicke, bis hin zum Nachäffen) oder das zerstören +eines mühevoll gebastelten Kalenders.. oft hab ich das Gefühl, die Jungs denken nicht nach bei dem, was sie tun!
Aber diese Rückschläge gehören nun mal zur Arbeit mit Kindern dazu! Ich muss mit ihnen leben und darf aus ihnen lernen.. und letzten Endes kann ich meinen Jungs ja doch nicht böse sein :)

Playschool:
In der Playschool hab ich jetzt auch einen neuen Job: Geheimniswahrer :D Innerhalb der letzten Tage wurden mir bestimmt schon 10 geheimnisvolle Geständnisse ins Ohr geflüstert – von mir erfährt sie sicher niemand!! Ich hab sie ja nicht verstanden :DD Also immer schön ein geheimnisvolles Gesicht aufsetzen und dann passt das schon ;)
Die Mädls und Jungs werden immer anhänglicher! Es kommt immer wieder vor, dass einer von ihnen auf meinem Schoß sitzt und sich ganz eng an mich drückt und das Gesicht an meine Schulter schmiegt. Letztens hat Jo, ein Junge, mir sogar einen Kuss auf die Backe gedrückt :)


Die nächsten Zeiten sind ausgefüllt mit Weihnachtsfeiern, Vorbereitungen und Alltagsaufgaben – Langeweile wird sicher nicht so schnell aufkommen! Die Jungs werden am 22.12. nach Hause fahren, am 24.12. werden Theresa und ich zusammen ein bisschen Weihnachten feiern, die eigentliche Feier mit den Fathers folgt am 25.12. .
Am 26. Werden wir Beiden dann mit 3 weiteren Freiwilligen nach Goa aufbrechen um dort Silvester zu feiern.. es wird sicher eine aufregende und spannende Zeit :)

Fotos folgen bald..
Gaanz liebe Grüße ins kalte Deutschland, passt auf euch auf und genießt die Weihnachtszeit!
Lea :*

Samstag, 24. November 2012

Niemand ist perfekt. Nur das Leben ist es manchmal :)

Meher liebt es zu kuscheln :)

Herumtoben mit Advika

Meine süßen kleinen Playschoolkids <3

Woher sie das wohl haben..

Raeesa :*

Theresa und Ich :)

Die Attraktion schlechthin am Kirchenfest

Winter in Indien :)

Bazar Road

Backwatertour

Auf einer Kokosnussfarm

Armreife über Armreife - ein Paradies in Chennai

13-stündige Zugfahrt nach Chennai auf der Gepäckablage

Babyschildkröte am Strand von Fort Kochi

meine lieben frechen Jungs :)

Waschtag :D

Mittwoch, 14. November 2012

Persönliche Eindrücke und Erfahrungen


Ich soll alle 3 Monate einen Zwischenbericht an meine Organisation, die Missionszentrale der Franziskaner, schicken. Er handelt von meinem Projekt, meinen persönlichen Eindrücken und Erfahrungen und von meiner eigenen Entwicklung.
Die folgenden Punkte sind Ausschnitte daraus und spiegeln meine eigenen Erfahrungen mit der indischen Kultur und dem Leben hier wieder.


Begegnung mit Armut

Armut gibt es hier in Indien und auch in Kochi überall. Viele Kinder laufen häufig den ganzen Tag barfuß draußen herum und verbringen die Zeit, statt im Kindergarten zu sein, bei ihren Eltern an kleinen Straßenständen. Auch die kleinen Ein-Zimmer-Häuschen, die oft nicht einmal eine Tür, sondern nur einen Vorhang haben, und die Strohhütten am Straßenrand sind für uns inzwischen Alltag geworden. Sie fügen sich  in das Stadtbild ein und man nimmt das alles meistens gar nicht mehr wahr.

Man muss allerdings wissen, dass Kerala und vor allem Kochi keine besonders arme Gegend ist, verglichen zu dem Rest von Indien. Bettler sind hier eher eine Seltenheit und sind uns daher noch nicht so oft begegnet.
Während unserer Zugfahrt nach Ooty hat uns daher das Herumlaufen von bettelnden kleinen Kindern sehr verunsichert. Theresa und ich wussten beide nicht genau, wie wir uns verhalten sollten. Geld geben ist ja auch keine richtige Lösung und was zu essen hatten wir in dem Moment natürlich auch nicht parat.
Auch in Ooty selbst hab ich die Armut der Menschen zum ersten Mal richtig wahrgenommen. Wir haben zusammen mit der deutschen Jugendgruppe eine Nadelfabrik besucht, in der Frauen den ganzen Tag damit beschäftigt sind, Näh-Sets zusammenzustellen. Sie haben einen 8-Stunden-Tag und verdienen monatlich umgerechnet 50 Euro. Mit diesem Geld müssen sie häufig ihre gesamte Familie ernähren. Das Treffen mit diesen trotzdem so lebensfrohen und netten Frauen war für mich sehr berührend und hat mich schon zum Nachdenken gebracht… Ich bekomme in meinem Boys Home Essen, Trinken und eine Unterkunft und zusätzlich noch das Doppelte des Lohnes als Taschengeld dazu. Dafür hab ich mich in dem Moment schon ein bisschen geschämt.
Ich denke, die beiden Mädls in Chennai erleben Armut noch einmal in einer ganz anderen Dimension und ich bin auf jeden Fall sehr gespannt darauf, mir ihr Projekt mal genauer anzuschaun!

Nikhil und Nilin, unsre beiden Jüngsten
Das unsere Jungs im Boys Home aus ärmeren Familien stammen, merkt man oft nur an Kleinigkeiten, wie dass sie ihre Streitereien immer mit Kämpfen lösen wollen. Wenn dann zwei 12-Jährige ohne irgendeinen Skrupel wie blind aufeinander einschlagen, wird klar, dass sie nicht so eine schöne und behütete Kindheit hatten, wie wir in Deutschland.
Auch ihre ständigen Fragen, ob sie die Stifte oder jene Hefte von uns geschenkt bekommen können und ihre Freude über einen kleinen Luftballon, machen dies nochmal deutlich.

Andererseits stellt sich hier immer die Frage: Was ist eigentlich Armut? Meint man damit nur die materielle Seite oder auch das Fehlen von Glück und Zufriedenheit?
Was mir hier in Indien immer wieder auffällt, ist dass die Menschen trotz ihres wenigen Besitzes immer ein Lächeln auf den Lippen haben. Wenn man dies erwidert oder sich einfach mal kurz mit ihnen unterhält, freuen sie sich riesig und man hat das Gefühl nur mit diesem kurzen Augenblick Zeit etwas Gutes für sie getan zu haben.
Hierbei passt ein Spruch sehr gut, den ich von Theresa hab:
„Auch wenn das Elend der Menschen erdrückend erscheint – sie werden dein Lachen mehr brauchen, als deine Tränen.“
Wenn ich dann die meist kritischen und gestressten Gesichter der Touristen sehe, denen man oft in Fort Kochi über den Weg läuft und die sich häufig nicht einmal die Zeit nehmen, kleinen Kindern Hallo zu sagen, kommen sie mir oft ärmer vor, als viele Inder!


Meine Rolle als Weiße

Über unsere Rolle während unseres Freiwilligendienstes haben wir ja auch in der Vorbereitung oft gesprochen.
Was mir nicht so leicht fällt ist die Tatsache, dass wir hier in Indien immer auffallen. Dank unserer Hautfarbe sind wir ja nicht zu übersehen und werden daher immer angestarrt und angesprochen. Das ist ja eigentlich nicht so schlimm, war aber vor allem in unserer Anfangsphase für mich ziemlich anstrengend. Ich kam mir ständig beobachtet vor und hatte das Gefühl mich nicht wirklich frei bewegen zu können..
Man gewöhnt sich aber an die Blicke und lernt, diese einfach zu ignorieren.

Andererseits sind die meisten Inder uns gegenüber total gastfreundlich und hilfsbereit! Wenn wir beispielsweise mit dem Bus fahren, hilft uns jeder weiter, den wir nach dem richtigen Bus fragen. Als wir zur Reise mit Francis aufgebrochen sind hat mir auch ein freundlicher Inder während der Stunde Busfahrt zum Bahnhof die ganze Zeit meine Gitarre gehalten, weil ich ihm mit meinem vielen Gepäck wohl überfordert vorkam.

Am Unangenehmsten ist mir persönlich aber unsere ständige Bevorzugung. Als beispielsweise ein Kirchenfest für tausende von Menschen stattfand, wurde uns zuerst nicht erlaubt, uns wie alle anderen in der Schlange für die Essensausgabe anzustellen. Die Koordinatoren wollten uns das Essen persönlich vor allen anderen bringen. In diesen Momenten wünsch ich mir manchmal, auch wie eine Inderin auszusehen, einfach nur um mal normal behandelt zu werden. Aus diesem Grund bin ich auch so gerne bei den Schwestern im nahegelegenen Konvent „Our Ladies“. Dort hab ich das Gefühl, nicht nur wegen meiner Hautfarbe interessant zu sein, sondern kann mich auch einfach mal ganz normal mit ihnen unterhalten. Auch unsere Jungs haben sich inzwischen an unsere Hautfarbe gewöhnt, denke ich :)

Was Theresa und mich auch manchmal ärgert ist, dass wir immer und überall als Touristen gesehen werden. Die Rikscha-Fahrer verlangen utopische Preise, einfach nur um uns arme „Touristen“ auszunehmen – nix da, wir kennen den richtigen Preis!
Seit wir beide ein Fahrrad besitzen ist es für uns leichter geworden, uns frei zu bewegen. Die Menschen nehmen uns auch anders wahr, Touristen fahren ja nicht mal eben mit dem Fahrrad durch den indischen Verkehr.

Kochi by Bike :)

Was mich auch selber sehr wundert, ist meine wachsende Abneigung gegenüber den normalen Touristen hier. Wenn ich wieder ein weißes Mädchen in kurzem Röckchen und Top herumlaufen sehe schäme ich mich fast ein bisschen für sie. Ich kann einfach nicht verstehen, wie man so uninformiert oder rücksichtslos gegenüber einer fremden Kultur sein kann. Auch über die typischen Pauschaltouristen, die für 2 Wochen in Indien in teuren Hotels geschlafen haben und dann nach Hause fahren, von dem ach so armen, dreckigen und unterentwickelten Indien berichten und meinen, dieses Land jetzt zu kennen, könnte ich mich aufregen. Sie wissen doch gar nicht, wie es hier wirklich zugeht und auch ich werde nach dem einen Jahr hier nicht sagen können, Indien zu „kennen“.
Ich habe das Gefühl, Indien ist ein bisschen auch „mein“ Land geworden, das ich verteidigen muss :)


Erfahrungen mit verschiedenen Religionen

ein großer Hindutempel bei Coimbatore
Was ich persönlich sehr faszinierend find, ist die Vielfalt der Religionen hier in der Gegend. Direkt hinter unserer christlichen Einrichtung ist ein muslimisches Viertel, von dem man 5 mal täglich den Muezzin rufen hört. 200 Meter weiter gibt es einen kleinen hinduistischen Tempel.
Auch im Boys Home und der Playschool sind Kinder aus verschiedenen  Religionen, nicht nur Christen. Das Mädchen beispielsweise, das in der Playschool  mittags immer am lautesten beim Tischgebet mitbetet ist eine Muslima und wird jeden Tag von ihrer komplett verschleierten Mutter abgeholt. Frauen mit Kopftüchern oder Burka sind hier völlig normal und gehören genauso in die Gesellschaft, wie die Leute, die mit dem Rosenkranz um den Hals herumlaufen. Es gibt’s für die Kinder auch sowohl an hinduistischen, muslimischen und christlichen Feiertagen schulfrei, keine Religion wird hier bevorzugt.
Diese große Toleranz gegenüber den verschiedenen Religionen, finde ich wirklich sehr beeindruckend! Da könnten wir uns in Deutschland ruhig manchmal eine Scheibe von abschneiden.
Dass ein Mensch aber an überhaupt nichts glaubt, ist hier völlig unvorstellbar und auch nicht akzeptiert, denke ich.

Es gibt allerdings leider auch Beispiele, die nicht wirklich von Toleranz zeugen. Vor ein paar Tagen war hier mal wieder Trubel in der großen Nachbarhalle – ein paar Tage darauf sollte dort eine große Hochzeitsfeier stattfinden. Der Vater der Bräutigams hat sich kurz mit Theresa und mir unterhalten. Er meinte, er sei ein Nachbar und hätte Alice, unsere Vorgängerin, sehr gut gekannt. Sie sei beinahe jede Woche bei ihnen zu Hause gewesen und hätte mit ihnen gegessen und ein „Mehindi“ bekommen. Wir waren beider erst einmal total verwirrt – ein bitte was? Er hat uns dann kurz mit zu sich nach Hause genommen und wir haben uns nichts dabei gedacht - er kannte ja Alice gut. Bei ihm daheim war es voll schön, alle waren super nett zu uns, wir haben Tee und Gebäck bekommen und zwei Mädchen haben uns ein „Mehindi“, Muster, die mit Farbe auf die Hand gezeichnet werden, gemalt. Wir waren nur circa eine halbe Stunde dort, dann sind wir zurück ins Boys Home.
Später hat es an unserer Türe geklopft und der Leiter des Boys Homes stand davor. Er hat uns gefragt, ob wir bei diesem Nachbar zu Hause warn und gesagt, dass das nicht gut war. Diese Familie sei nicht gut, es sind Muslime! Diese Erklärung hat sowohl mich, als auch Theresa ziemlich geschockt. So viel zu indischer Toleranz…
Wir durften nicht auf die Hochzeitsfeier nebenan gehen, zu der wir ebenfalls eingeladen waren, und uns wurde deutlich gesagt, dass wir uns in Zukunft immer die Erlaubnis des Leiters holen müssen, wenn wir bei einer Familie eingeladen sind. Alice Besuche bei diesem Nachbarn seien ein „Fehler“ gewesen, da er in dieser Zeit nicht im Boys Home war…


Jetzt habe ich noch eine Bitte an Euch alle!

Mein Freiwilligendienst in Kochi wird zu einem Teil durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Rahmen des weltwärts-Programmes gefördert.
Der restliche Teil wird von meiner Entsendeorganisation finanziert.
Und hier brauche ich eure Hilfe:  Jeder Freiwillige soll einen Spenderkreis aufbauen, um die jeweiligen Projekte und den Freiwilligendienst zu unterstützen. Dabei geht es nicht nur um die finanzielle Unterstützung, sondern auch um den Erfahrungs-und Informationsaustausch und das Bekanntmachen der jeweiligen Projekte. 

Ich freue mich über Unterstützung durch einmalige oder auch regelmäßige Spenden. Es geht nicht um große Beträge, sondern auch jeder kleine Beitrag ist wichtig.

Kontoinhaber: Missionszentrale d. Franziskaner
Kontonummer: 80 000 103
BLZ: 510 917 11 Bank für Orden und Mission
Verwendungszweck: 70 601 115
Wenn eine Spendenquittung erwünscht ist, bitte im Betreff die Adresse angeben.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mich bei meinem Freiwilligendienst finanziell unterstützen würden und/oder meine Erfahrungsberichte mit Interesse verfolgen.
Bei weiteren Fragen könnt ihr euch gerne auf meinem Blog, über Facebook oder in einer E-Mail an mich wenden: lea.schramm@gmx.de

Danke an Alle, die mir schon etwas gespendet haben :)


Jetzt wünsch ich Euch allen erstmal Happy Diwhali!!
Ich meld mich bald wieder.. passt auf euch auf.
Lea :*



Joseph 

Theresa und die süße Maria :)




Samstag, 3. November 2012

Film von Ootyreise

Die deutsche Reisegruppe, mit der wir Ende August in Ooty waren, hat in Indien ganz viel gefilmt und jetzt daraus ein Video zusammen geschnitten..
Ich war zwar nicht an allen Orten dabei, aber ich denk man kann hier einen guten Eindruck von Indien gewinnen, auch wenn es auf den Bildern oft ein wenig krasser ausschaut, als es in Wirklichkeit ist.
Vielleicht entdeckt ihr mich ja auch irgendwo in dem Video ;)

http://www.youtube.com/watch?v=4pQYjKnSJn0&feature=share

Bei uns wird hier langsam Winter, die Temperaturen sind auf 25-28 Grad gefallen und Theresa und ich packen immer mal wieder unsere Strickjacken aus.. Man sieht, man gewöhnt sich an alles, auch an die indischen Temperaturen! :D

Passt auf euch auf und bleibt gesund im kalten Deutschland!
Lea :*

Montag, 29. Oktober 2012

Meine Jungs

Da ich schon von einigen Leuten gefragt worden bin, was denn bei mir im Heim eigentlich so für Jungs leben, woher sie kommen und wie sie ausgewählt werden, dachte ich mir, ich widme dem Thema mal einen ganzen Eintrag. Ich glaube, das ist für alle interessant!

Wie kommen die Jungs in das Boys Home?
Jeden Juni, wenn die Schule wieder anfängt, schicken unsre franziskanischen Father Ausschreibungen an verschiedene Gemeinden, in denen sie von dem Boys Home berichten. Dadurch erfahren die Menschen von dieser Einrichtung.
Im Boys Home werden nur Jungs angenommen, deren Eltern zu arm sind, um ihr Kind in eine normale, öffentliche Schule zu schicken. Einige Familien sind sogar so arm, dass sie nicht einmal ein eigenes Haus oder eine Wohnung besitzen. Es gibt allerdings auch Ausnahmen, wie den gerade 10 gewordenen Nikhil, dessen Familie zwar genug Geld für die Schule hat, allerdings so weit von der nächsten Stadt entfernt wohnt, dass Nikhil dort alleine in einem Hostel wohnen müsste (wofür das Geld dann auch nicht reicht).

Woher kommen die Jungs?
Unser Heim hier in Kochi hat einen so guten Ruf, dass die Jungen von weit her kommen. Der 12-jährige Sofin zum Beispiel kommt aus Trivandrum, ganz im Süden von Kerala (9 Stunden Zugfahrt!). Er kann nur während der großen Ferien nach Hause fahren, da seine Eltern sich die sonstigen Fahrten nicht leisten können. Sein Vater arbeitet bei einem Fischereibetrieb hier in der Nähe und kommt somit regelmäßig nach Kochi, Sofin besucht er aber nie.. Man merkt, aus was für einer Familie der Junge stammt!
Es gibt aber auch einige, die in Kochi und Umgebung wohnen. Oft ist es für die Eltern leichter, einfach die Verantwortung an andere – in dem Fall den Fathers – zu übergeben. Wenn die Jungs nicht im Boys Home leben und arbeiten würden, wären sie zu Hause sich selbst überlassen und würden so schnell auf die schiefe Bahn geraten.

Aus welchen Familien stammen sie?
Wie ich ja schon vorher erwähnt habe, kommen unsre Jungs aus sehr armen Familien. In vielen Fällen ist der Vater Alkoholiker und die Mutter schafft es nicht, sich allein um ihre Kinder zu kümmern. Viele Jungs leben auch nur bei der Mutter, da ihr Vater gestorben ist. Edwins Vater ist zu Beispiel vor ein paar Jahren in einem See ertrunken (er hat bei einem Kopfsprung die Metallstange im Wasser nicht gesehen.. den Rest erspar ich euch). Father Shaju meinte, er habe Edwin noch nie danach gefragt, aber er glaubt, der Junge habe den Tod seines Vaters beobachtet. Edwin soll sehr an seinem Vater gehangen haben und seine Mutter ist unglaublich froh, dass er inzwischen wieder lachen kann.
Stephins Vater ist bei einer Schießerei ums Leben gekommen, keiner weiß die genauen Hintergründe dazu.
Amal, ein anderer Junge aus dem Boys Home, hat noch beide Elternteile. Er hat einen Bruder mit einer leichten geistigen Behinderung der ihn anscheinend hasst. Laut Shaju würde er Amal umbringen wenn er daheim leben würde.. Die Mutter ist mit der ganzen Situation völlig überfordert und hat keine andere Möglichkeit gesehen, als Amal ins Boys Home zu schicken.

Ist das Verhalten der Jungs davon beeinflusst?
Wenn man solche Geschichten über die Jungs kennt ist es immer wieder erstaunlich und auch sehr berührend, wie liebevoll und brüderlich sie miteinander umgehen können. Sie helfen sich gegenseitig bei den Hausaufgaben, trösten sich, kuscheln und necken sich gegenseitig.
Andererseits ist es erschreckend anzusehen, mit welcher Skrupellosigkeit zwei 12-jährige Jungs aufeinander losgehen können und sich ohne jegliche Hemmungen prügeln oder dem anderen an die Gurgel gehen. Hier merkt man, dass sie wohl nicht so ein liebevolles und schönes Zuhause haben, wie wir es aus Deutschland kennen.
Auch an der Tatsache, dass die Jungs uns ständig nach Geschenken fragen, ob einen unserer Stifte, ein Heft oder Schokolade und ihre Freude über Kleinigkeiten, wie beispielsweise einen Luftballon, sind Hinweise auf ihre ärmlichen Familienverhältnisse.


Ich kann nur sagen, dass mir die Zeit mit MEINEN Jungs echt Spaß macht! Ich werde hier vielleicht nicht große Projekte starten, den Jungs perfektes Englisch beibringen oder Wunder bewirken. Stattdessen möchte ich den Jungs eher eine Art große Schwester sein, ihnen Zuneigung schenken, sie ein bisschen bemuttern, necken und mit ihnen Spaß haben. Einfach versuchen, ihnen die Liebe zu geben, die sie sonst nicht bekommen.
Ich glaube immer noch fest an den Spruch:
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern!

Ganz liebe Grüße ins kalte Deutschland,
Lea :*

Freitag, 19. Oktober 2012

Südindienreise mit Francis und den Chennai-Mädls


Ajoooo :)
Dieses kleine Wort, dass hier in Indien bei jeder Gelegenheit verwendet wird (Begeisterung, Erstaunen, Empörung, ..) drückt unsren wunderbaren Urlaub sehr gut aus!
Da es sooo Vieles zu erzähln gibt, schreib ich jetzt einfach zu jedem Tag ein bissl was:


Dienstag, 09.10.12:
Ich packe meinen Koffer und nehme mit: einen Rucksack voller Klamotten, mein Tagebuch, ein Kopfkissen, ne Gitarre (von Father James geklaut), ein Liederbuch, eine Taschenlampe, einen  Fotoapparat, Kekse, eine Flasche Cola und gaaanz ganz viel gute Laune :)

Mittwoch, 08.10.12:
Traumhafter Ausblick in Chiplito
Nach einer Abschiedsumarmung von Köchin Filo gings um halb 8 mit viel zu viel Gepäck  zum Bus in Richtung Bahnhof. Ich muss wohl sehr überfordert gewirkt haben, da mir nach 2 Minuten ein fremder Mann meine Gitarre abgenommen und sie während der ganzen Busfahrt gehalten hat :D
Nach der dreistündigen Zugfahrt sind wir in Calicut angekommen und wurden dort sehr lieb von Joji, unsrem Fahrer für die ganze Reise, empfangen. Auf dem Weg zu dem Konvent, in dem wir übernachten sollten haben wir zum ersten Mal Zuckerrohrsaft getrunken uuuuuund.. ich hab meinen ersten echten, lebendigen indischen ELEFANTEN gesehn!!! Ein Mann is einfach auf in an unsrem Auto vorbeigeritten :)
Das Konvent lag super schön in den Bergen, irgendwo in der Pampa mitten im Dschungel.. Die Menschen leben dort vor allem von den riesigen Kautschuk-Plantagen. Der restliche Abend bestand aus viel Essen und nem Spaziergang durch die Gegend.

Donnerstag, 04.10.12:
Wir sind Nachts um 4.00 Uhr mit dem Auto in Richtung Chennai (Tamil Nadu) losgedüst, wo wir uns mit Francis und den andren beiden Freiwilligen aus unsrer Organisation treffen wollten.
Es war eine 17–stündige Fahrt mit nicht einmal 2 Stunden Pause – für Joji doch ein Klacks! Die Fahrt war trotz ihrer Länge ganz und gar nicht langweilig, denn die indischen Landschaften sind einfach der Wahnsinn: Sonnenaufgang im Nationalpark, Berge, Steppe, quitschgrüne Reisfelder, Steinfelsen, .. wir haben daher den ganzen Tag nur mit gucken verbracht  :D
Die Nacht haben wir in Chennai in einem Hotel verbracht.

Freitag, 05.10.12:
Nachdem wir relativ spät gefrühstückt haben, haben wir Francis vom Flughafen abgeholt und sind mit ihm nach Nessakaram gefahrn, dem Projekt in dem unsre Mitfreiwilligen Nathalie und Mareike sind. Es war einfach super schön, alle wiederzusehn! Nach dem kurzen Aufenthalt in Chennai gings bald mit dem jetzt doch etwas volleren Auto nach Pondicherry. Dort mussten wir leider für Francis` Reise im Januar ein Hotel vortesten.. nur Dank dessen kamen wir in den Genuss eines Hotels mit POOl :D Der Abend war super lustig! Wir haben viel gelacht, rumgeblödelt und geredet.

Die goldene Kugel - Das Zentrum von Auroville
Samstag, 06.10.12:
Nachdem wir in der Früh um  7 Uhr in den Pool gehüpft sind, gings schon gegen 12 weiter nach Auroville. Für diejenigen, es nicht kennen: Auroville wird auch die „Stadt für sich“ genannt. Dort leben Menschen aus über 40 verschiedenen Ländern unabhängig von Religion oder Kultur in Harmonie zusammen. Das Zentrum dieser Gemeinschaft ist eine riesige goldene Kugel, in deren inneren ein Meditationsraum ist. Als Tourist kommt man nicht in die Stadt hinein, allerdings gibt es ein Besucherzentrum, von dem aus man einen sehr guten Blick auf die gigantische Goldkugel hat.
Den Rest des Tages ham wir im Auto verbracht und sind erst abends in einem Konvent in Palmana (Andhra Pradesh) angekommen.

Bangalore by night :)
Sonntag, 07.10.12:
Vor genau 2 Monaten gings los, das Abenteuer Indien!!
Nach dem Sonntagsgottesdienst wurde uns erst einmal die Gegend gezeigt, bevor wir weiter nach Bangalore (Karnataka) gefahren sind. Damit uns auf der Autofahrt nicht so langweilig wird, hab ich die Gitare ausgepackt und wir ham erstmal bissl Stimmung gemacht :D
In Bangalore haben wir auch in einer riesen Friary übernachtet (alle 4 in einem Zimmer – wie auf Klassenfahrt!). Es konnten dort voll viele Fathers Deutsch, daher mussten wir echt aufpassen, was wir sagen.. Wir haben uns nämlich schon total daran gewöhnt, dass uns keiner versteht ;)
Wir 4 Mädls sind erstmal losgezogen und ham uns ein bisschen in der drittgrößten Stadt Indiens umgeschaut. Fazit: Es ist eine sehr große, chaotische Stadt, die aber trotzdem das gewisse Etwas hat. Wir haben dort in einem Einkaufszentrum unsren 1. Mc Donalds hier in Indien entdeckt und noch dazu eine riesige Bandbreite an Markenläden (Nike, Puma, Vans,.. es is alles dabei). Für uns wars schön, einfach mal wieder in eine etwas westlichere Welt einzutauchen und ich hab hier auch die erste Inderin in Hotpants gesehn :D

Der Maharadscha-Palast
Montag, 08.10.12:
Auch den nächsten Morgen haben wir wieder beim Bummeln verbracht und uns durch die westlichen Läden gegessen : Brownie, Pizza und Frozen Jogurt :)
Den  restlichen Tag haben wir im Auto auf dem Weg nach Mysore verbracht. Dort haben uns natürlich den bekannten Maharadscha - Palast angeschaut (von außen). Er besteht aus einer goldenen Hauptkuppel und vielen kleinen Türmen und schaut vor allem im Dunkeln super schön und imposant aus!

Dienstag, 09.10.12:
Diesen Tag haben wir vor allem im Auto verbracht. Aber ihr braucht nicht denken, dass das langweilig ist! Es gibt immer so vieles zu sehn, die indische Landschaft ist einfach so vielfältig und faszinierend. Außerdem hatten wir 4 Mädl uns ja auch viel von den letzten 2 Monaten zu erzählen! Es tat echt gut sich mal auszutauschen..
Übernachtet haben wir in einem Schwestern-Konvent in Pudupady (in der Nähe von Chiplito, dem Konvent, von dem aus Theresa und ich unsre Reise gestartet ham).

Vor dem Haus unsrer liebe indischen Family
Mittwoch, 10.10.12:
Der Mittwoch war einer der schönsten Tage der Reise! Wir haben ihn nämlich bei einer unglaublich netten indischen Familie verbracht, die mitten im Urwald an einem wunderschönen Fluss gelebt hat. Dort waren wir den ganzen Nachmittag auch baden (im Bikini, die Familie war ziemlich modern). Es war einfach super cool, sich bei Sicht auf die indischen Berge von der Strömung den Fluss runtertreiben zu lassen..
Abends haben wir beim Kochen geholfen (Fazit: Tapioka schmeckt fast wie Kartoffel, nur anders :D) und nach dem Essen den Indern beim Volksliedersingen zugehört. Später hat uns die Tochter des Hauses (ca 22 Jahre alt) noch zu super cooler indischer Musik ein paar Tanzschritte beigebracht.

Donnerstag, 11.10.12:
Weil uns das Schwimmen am Tag zuvor so viel Spaß gemacht hat, sind wir extra früh aufgestanden um nochmal zum Fluss gehen zu können. Wir haben uns nochmal die Gegend angeschaut und mussten dann leider schon Vormittags wieder zurück nach Pudupady fahrn. Abends haben wir noch bissl gequatscht und sind früh ins Bett, denn..

Freitag, 12.10.12:
.. am nächsten Tag gings schon um 6 Uhr weiter mit dem Zug nach Kochi. Francis musste leider in Pudupady bleiben, da sein Flug schon einige Tage später von dort aus ging, aber Natalie und Mareike haben uns begleitet!
In Fort Kochi haben wir erst mal in einem unsrer geliebten Cafés gefrühstückt und unsre Sachen in unser Hostel gebracht (sehr einfache, aber saubere Zimmer + netter Besitzer = 200 Rs / 3 Euro pro Nacht).
Nachmittags haben wir den Chennai-Mädls die wichtigsten Sehenswürdigkeiten (wie den berühmten Schokokuchen :D) gezeigt und wir warn uns alle einig, dass sie unbedingt bald nochmal nach Kochi kommen müssen. Abends haben wir uns mit Maik, einem weiteren deutschen Freiwilligen, einem Amerikaner und einem Inder getroffen und in einem meeeega schönen Restaurant zu Abend gegessen, dessen Terrasse aufs Meer rausging. Das Meer und der Hafen bei Nacht – einfach gigantisch! Wir haben es sehr genossen, mal länger draußen sein zu dürfen, als 20.00 Uhr und haben den Abend am Strand sitzend ausklingend lassen..

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Samstag, 13.10.12:
Den letzten Tag unsrer Reise haben wir mit Vorkornbrot (von Francis), Schokocreme und Peanutbutter begonnen und sind dann los auf unsre Backwatertour. Wer es nicht weiß: Die Backwaters sind lauter kleine Flüsschen, die sich hier durch das Hinterland ziehen. Es ist einfach eine wunderbar entspannte Atmosphäre, wenn man da auf dem kleinen Bötchen durch die Wälder schaukelt und hier und da eine Wasserschlange oder andere Tiere entdeckt. Zwischendurch haben wir an einer Gewürz- und einer Kokosnuss-Plantage haltgemacht (Fazit: Zimt ist die Rinde eines Baums :D).
Nathalie und Mareike haben sich noch kurz unser Boys Home angeschaut, dort mit zu Abend gegessen und sind dann Nachts mit dem Zug zurück nach Chennai.
Es war ein wunderschöner Ausklang einer gigantischen Reise!! Danke nochmal, Francis :)

Reiseimpressionen


Sooo, das war unsre Reise! Ich hatte vor unsrer Rückkehr ja schön befürchtet. Wir müssen uns nach dieser langen Abwesenheit das ganze Vertrauen der Jungs und der Playschoolkids wieder erarbeiten, aber das war zum Glück nicht der Fall. Im Gegenteil! Ich hab des Gefühl, dass unser Verhältnis vor allem zu den jüngeren Jungs im Boy Home noch viel enger geworden ist. Sie lassen sich in letzter Zeit immer Mal wieder gern durchkitzeln oder in den Arm nehmen und das ist die schönste Bestätigung, die wir bekommen können! (Inder halten nämlich nicht so viel von Lob :D)

Wir haben uns jetzt auch ein kleines Projekt überlegt, und zwar wolln wir mit den Playschoolkindern und mit den Jungs jeweils einen Geburtstagskalender, bestehend aus Namen, Geburtsdatum, Foto und Handabdruck, basteln und ihn im Playschoolzimmer bzw. dem Study-Zimmer aufhängen.. Die Fotos sind schon gemacht und der Rest folgt auch bald ;)

Playschoolkids

unsre süßen, frechen Jungs :)


Ich hoff es geht euch allen gut! Meldet euch doch mal, ich freu mich immer über Kommentare, Mails oder Briefe..
Lea :*