Besuch in Chennai:
Nachdem wir unsre beiden Mitfreiwilligen das letzte Mal vor über einem Monat
gesehn haben, wurde es definitiv wieder Zeit für einen Besuch :)
Das Problem war nur der Zug.. Wir warn leider ein bissl spät dran und haben
somit für den Sleeperwagen nur Plätze auf der Warteliste bekommen. Trotz sehr
guter Chancen (laut den Fathers) haben wir die Tickets natürlich nicht gekriegt.
Nach vielem Überlegen und Informieren, haben wir beschlossen, die einzige
Möglichkeit zu nutzen - ein Ticket in der General Class (keinen festen
Sitzplatz).
Der Zug war so voll, dass sich im Frauenabteil 7 erwachsene Inderinnen eine
Bank für 3 Personen geteilt haben!! Letztenendes haben Theresa und ich eine
Gepäckablage ergattern können und uns dort niedergelassen :D
Die 12-stündige Fahrt war definitiv eine Erfahrung, die wir (und unser Po :D) nicht
so schnell vergessen werden!!
Alleine Rikscha fahren:
Theresa und ich haben letzte Woche einen total witzigen Rikscha-Fahrer
kennengelernt, der uns dann spontan angeboten hat, mal selber seine Rikscha zu
fahre.
Wir sind also auf eine einsame Straße gefahren und haben dort unser Glück
versucht.. Ich glaub ich war gar nicht so untalentiert ;) Er meinte nämlich,
wir Beiden sollten uns doch auch einfach eine Rikscha kaufen und so hier Geld
verdienen! Klaro, warum eigentlich nicht :D
Neuigkeiten:
Unser Aufgabenfeld hat sich in den letzten Wochen um eine Arbeit erweitert. Wir
gehen jetzt 3x pro Woche nachmittags nach Fort Kochi und sammeln Spenden.
Nicht erschrecken!! Es is eigentlich ne ganz kluge Sache. Jetzt während der
Hochsaison (November-Januar) sind nun mal ziemlich viele Touristen hier.
Theresa und ich laufen in unsren Boys-Home-Shirts rum und quatschen die Leute
an. Wir erzählen ihnen von unserer Arbeit im Heim und von den Jungs und bitten
sie um Spenden. Klar reagieren nicht alle Leute positiv, aber die meisten sind
sehr interessiert und fragen viel nach. Auch für uns ist es immer wieder
spannend, die Hintergründe und Geschichten der anderen "Weißen"
kennenzulernen - ob Pauschaltouristen, Backpacker, Freiwillige, oder Deutsche, die
in Indien wohnen, alle sind vertreten!
Advent in Indien:
Advent, Advent.. das ist so eine Sache! Während ihr euch in Deutschland die
Zehen abfriert, liegen hier die winterlichen Temperaturen bei kuscheligen 25-30
Grad (perfektes Badewetter!).. Weihnachtsstimmung ist dadurch natürlich Fehlanzeige! Aber
wir wären ja keine kreativen Freiwilligen, wenn wir es nicht schaffen würden
uns auch hier ein bisschen Adventsstimmung zu zaubern :)
Ich habe mir eine Art Adventskranz gebastelt, der schön jeden Abend angezündet
wird, wir haben schon ein paar Mal Kinderpusch gekocht und Mikrowellenplätzchen
gebacken (wir ham ja keinen Ofen). Weihnachtsmusik und -filme tun ihr übriges.
Außerdem hab ich von meine Großeltern ein Paket voller Weihnachtsschmuck
bekommen und so ist mein Zimmer jetzt auch schön dekoriert - Danke Oma und Opa,
ihr seid die Besten :)
Nicht zu vergessen der supertolle Adventskalender von meiner Family.. er
schenkt mir jeden Tag die Vorfreude auf den Nächsten! <3
Die Jungs:
Mit den Jungs macht die Arbeit nach wie vor Spaß! Ob beim Fernsehschaun,
Basketball oder einfach Fangenspielen – man merkt immer mehr, wie sehr die
Jungs unsere Aufmerksamkeit genießen und wie viel mehr sie sich uns öffnen!
Auch die neuen Spiele „Rübenziehen“ und „Ninja“ (jaa ihr lieben Freiwilligen,
es is jetzt auch in Indien bekannt :D) kommen super an.
Natürlich gibt es immer wieder Rückschläge, wie gestohlene Fahrradschlüssel,
fehlender Respekt in der Studytime (geht von nicht hören, über genervte Blicke,
bis hin zum Nachäffen) oder das zerstören +eines mühevoll gebastelten Kalenders..
oft hab ich das Gefühl, die Jungs denken nicht nach bei dem, was sie tun!
Aber diese Rückschläge gehören nun mal zur Arbeit mit Kindern dazu! Ich muss
mit ihnen leben und darf aus ihnen lernen.. und letzten Endes kann ich meinen
Jungs ja doch nicht böse sein :)
Playschool:
In der Playschool hab ich jetzt auch einen neuen Job: Geheimniswahrer :D
Innerhalb der letzten Tage wurden mir bestimmt schon 10 geheimnisvolle
Geständnisse ins Ohr geflüstert – von mir erfährt sie sicher niemand!! Ich hab
sie ja nicht verstanden :DD Also immer schön ein geheimnisvolles Gesicht
aufsetzen und dann passt das schon ;)
Die Mädls und Jungs werden immer anhänglicher! Es kommt immer wieder vor, dass
einer von ihnen auf meinem Schoß sitzt und sich ganz eng an mich drückt und das
Gesicht an meine Schulter schmiegt. Letztens hat Jo, ein Junge, mir sogar einen
Kuss auf die Backe gedrückt :)
Die nächsten Zeiten sind ausgefüllt mit Weihnachtsfeiern, Vorbereitungen und
Alltagsaufgaben – Langeweile wird sicher nicht so schnell aufkommen! Die Jungs
werden am 22.12. nach Hause fahren, am 24.12. werden Theresa und ich zusammen
ein bisschen Weihnachten feiern, die eigentliche Feier mit den Fathers folgt am
25.12. .
Am 26. Werden wir Beiden dann mit 3 weiteren Freiwilligen nach Goa aufbrechen
um dort Silvester zu feiern.. es wird sicher eine aufregende und spannende Zeit
:)
Fotos folgen bald..
Gaanz liebe Grüße ins kalte Deutschland, passt auf euch auf und genießt die
Weihnachtszeit!
Lea :*